Knochengesundheit ist ein entscheidender Aspekt unseres Wohlbefindens, der jedoch oft übersehen wird. Unsere Knochen sind nicht nur stille Pfeiler, die unseren Körper stützen, sondern dynamische, lebende Strukturen, die ständig auf- und abgebaut werden. Sie sind das Rückgrat unserer körperlichen Kraft und Beweglichkeit und spielen eine zentrale Rolle für unsere Gesamtgesundheit. Die Gesundheit unserer Knochen beeinflusst unser Immunsystem, unsere Bewegungsfähigkeit und sogar unsere geistige Gesundheit.
DIE VOLKSKRANKHEIT OSTEOPOROSE
Der Begriff „Osteoporose“ leitet sich aus dem Griechischen für „osteo und „poros“ ab und bedeutet übersetzt „poröser Knochen“. Jedes Jahr erkranken ca. 885.000 Menschen in Deutschland neu an Osteoporose, häufig bleibt die Erkrankung jedoch auch unerkannt oder wird erst dann erkannt, wenn es bereits zu Schmerzen oder Knochenbrüchen gekommen ist. Frauen sind häufiger betroffen, so dass bei ca. jeder vierten Frau über 50 Jahren eine Osteoporose diagnostiziert wird. Weltweit gehört diese Knochenerkrankung zu den zehn häufigsten Erkrankungen und wird aus diesem Grunde zu den Volkskrankheiten gezählt.
Der Knochen stellt ein komplexes Gewebe dar, welches einem ständigen Auf- und Abbau unterliegt, so dass etwa alle sieben bis zehn Jahre das Skelett komplett neu gebildet wird. Die Knochendichte eines Menschen erreicht zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr ihr Maximum und nimmt mit fortschreitendem Alter kontinuierlich ab. Diese Abnahme der Knochendichte ist ein natürlicher, physiologischer Prozess. Bei einigen Menschen ist der Verlust der Knochenmasse im Verhältnis zum Knochenaufbau jedoch überproportional groß und führt infolgedessen zu einem starken Knochenabbau. Die Knochen werden porös, instabil und sie neigen durch den Substanz- und Strukturverlust schneller zu Knochenbrüchen. Da die porösen Knochen auch langsamer und schlechter wieder zusammenwachsen, sind Frakturen deshalb auch schwieriger zu behandeln. Insbesondere Oberschenkelhalsbrüche haben für ältere Menschen oft gravierende körperliche und seelische Folgen.
Zu den Risikofaktoren für das Auftreten einer Osteoporose gehören ein höheres Alter sowie das weibliches Geschlecht, vor allem in und nach den Wechseljahren, wenn die Östrogenproduktion der Frau nachlässt. Bewegungsmangel, Rauchen, starker Alkoholkonsum, eine langzeitige Einnahme von Medikamenten, wie z.B. Kortison oder weitere Vorerkrankungen können das Entstehen einer Osteoporose ebenfalls begünstigen. Wichtig für die Prävention und den Erhalt eines gesunden Knochens ist eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen wie u.a. Calcium, Vitamin D3, Magnesium, Vitamin K2 und Silicium hilfreich, um die Knochenmineralisierung zu unterstützen und einem verstärkten Abbau des Knochens somit vorzubeugen.
DER EINFLUSS VON VITAMIN K AUF DEN KNOCHENSTOFFWECHSEL
Vitamin K stellt eine Sammelbezeichnung von verschiedenen sogenannten K-Vitameren dar. Es kann zwischen Vitamin K1 (Phylloquinon) und Vitamin K2 (Menaquinon) unterschieden werden. Vitamin K1 kommt vorwiegend in grünem Gemüse vor und macht den Großteil des über die Nahrung aufgenommenen Vitamin K aus. Der Tagesbedarfs eines Erwachsenen liegt bei 60-80µg [1], stellt jedoch nur einen Schätzwert dar und unterscheidet nicht zwischen den unterschiedlichen Vitamin-K-Formen. Vitamin K2 befindet sich vor allem in tierischen oder bakteriell fermentierten Lebensmitteln. Insbesondere Vitamin K2 stellt einen wichtigen Schutzfaktor gegen Osteoporose dar [2], da es als Cofaktor der Aktivierung von Osteocalcin dient. Osteocalcin ist ein Peptidhormon, welches in den knochenaufbauenden Zellen, den Osteoblasten, gebildet wird. Es fördert die Knochenmineralisierung und hemmt die Aktivität der knochenabbauenden Osteoklasten. Osteocalcin kann als Marker im Blut gemessen werden, um die Knochenneubildung beurteilen zu können. Ein weiteres Protein, dessen Funktionsweise von Vitamin K2 abhängig ist, ist das Matrix-GLA-Protein (MGP). MGP besitzt eine hemmende Wirkung auf die Einlagerung von Calcium in die Arterienwand und wirkt folglich einer Verkalkung der Gefäße entgegen. Somit trägt Vitamin K2 über das MGP dazu bei, dass aufgenommenes Calcium in den Knochen gelangt und nicht in den Arterien abgelagert wird . Zusammengefasst lässt sich somit festhalten, dass Vitamin K2 einen positiven Einfluss auf den aufbauenden Knochenstoffwechsel besitzt und die Mineralisierung der Knochenmatrix unterstützt. Eine ideale Ergänzung zu Vitamin K2 ist das Vitamin D3. Vitamin D3 trägt ebenfalls zur Knochengesundheit bei, indem es u.a. die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung fördert und den Calcium- und Phosphatspiegel im Blut reguliert. Diese beiden genannten Vitamine stehen neben wichtigen Mineralstoffen und wirksamen Medikamenten für die Prävention und Therapie der Osteoporose zur Verfügung.
QUELLEN
[1] DGE, Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr von Vitamin Khttps://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0
[2] health claim Vitamin K: Vitamin K trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei
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